Was für eine Überrraschung! Da will man am Vorabend vor Weihnachten, bevor der „Fressmarathon“ beginnt zu einem leichten Abendessen einen wohlschmeckenden Begleiter haben. Und dann das…
Lachsfarben/Orange im Glas, erinnert der Wein an einen typischen Grauburgunder. Doch schon in der Nase stutzt man. Er riecht klar und stark nach grünem Apfel. Etwas, was man sonst mit Riesling verbinden würde. Bei einer Blindverkostung bestünde bei der Nase keinerlei Chance, sich auf einen Grauburgunder festzulegen. Doch schreiten wir zum wichtigsten Teil, dem Geschmack vor!
Und hier entfaltet sich die Magie. Auch geschmacklich überrascht dieser Grauburgunder enorm. Nicht nur im Geruch vernimmt man eine klare Apfelnote. Auch auf der Zunge entfaltet sich apfelige Säure, die man eher Riesling zuordnen würde. Doch dann endlich, im Abgang kommt der Honig! Das will ich bei einem Grauburgunder ohne Holz haben. Man bekommt fast den Eindruck, Blütenhonig im Mund zu haben.
Auf der negativen Seite ist der Abgang zunächst eher flach und kurz. Doch 45 Minuten später trinke ich noch ein Glas und der Unterschied ist eklatant. Wie viel Tiefe ein Wein in so „kurzer Zeit“ dazugewinnen kann – Großartig! Jetzt verweilt er gefühlt minutenlang auf der Zunge! Ich wurde lange nicht mehr so positiv überrascht von einem Wein!
Das Urteil: 8,8
Preisniveau: gut
Alkoholgehalt: 13 vol%